Wandervorschläge • Schweizer Wanderwege

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Aussichtsreich vom Kraft- zum Tourismusort Nr. 1627
Niederrickenbach — Klewenalp • NW

Aussichtsreich vom Kraft- zum Tourismusort

Die Legende erzählt, dass während der Reformationszeit ein Hirtenbub eine Marienstatue rettete und auf der Alp in einem hohlen Ahornbaum versteckte. Am Ende des Alpsommers liess sich die Statue nicht mehr entfernen. Da beschloss man, neben dem Baum eine Kapelle zu errichten. Danach konnte die Statue wieder aus dem hohlen Stamm geborgen und in die Kapelle getragen werden. Die Kapelle zur Heiligen Maria im Ahorn, wie sie nach dieser Begebenheit genannt wird, wurde bald zum viel besuchten Wallfahrtsort. Im 19. Jahrhundert entstand zudem das Benediktinerinnenkloster Maria-Rickenbach. Der Kraftort lebt aber nicht nur von den Sakralbauten, sondern auch von der aussichtsreichen Lage hoch über dem Engelbergertal. Der Bergwanderweg steigt gemächlich an zur Alp Ahorn. Danach geht es immer steiler über Weiden, durch Wald und eine ruppige Geröllhalde. Nach weiteren Kehren überrascht die flache Untere Musenalp mit prächtiger Aussicht zur Bergkette von Brisen, Risetenstock und Schwalmis. Der folgende steile Abschnitt über die Bärenfallen hinunter ist dank Treppen und Geländern sicher begehbar. Nach der Bärenfallen bereitet der Weg keinerlei Schwierigkeiten mehr. Entlang von Weidehängen, hin und wieder beobachtet von ein paar Kühen, wandert man zum Tannibüel und wieder sanft bergan zur Klewenalp mit mehreren Restaurants, Spielplätzen und natürlich auch wunderbarer Weitsicht über den Vierwaldstättersee, zum Rigi, zu den Mythen und vielen anderen Gipfeln.
Im Angesicht des Berner Dreigestirns Nr. 1632
Sulwald — Grütschalp • BE

Im Angesicht des Berner Dreigestirns

Was sind sie doch berühmt. Eiger, Mönch und Jungfrau locken Heerscharen aus aller Welt ins Berner Oberland, nach Wengen oder Mürren. Tritt man von der grossen Touristenbühne einen Schritt zurück, ist das Dreigestirn immer noch schön, aber in viel beschaulicherer Umgebung zu geniessen. Sulwald und das Soustal gewähren den Blick auf die Bergmajestäten aus der zweiten Reihe – und ermöglichen obendrein, mit der Alplandwirtschaft Bekanntschaft zu schliessen, namentlich mit der Kuh. «Acht Personen oder eine Kuh» verkündet das Schild auf der Luftseilbahn von Isenfluh nach Sulwald. Im Sommer tut sich das Vieh an den saftigen Kräutern genüsslich, also hat es jetzt Platz für Bergwandernde. Erstmals zeigen sich die drei Berühmten zu Beginn der Tour in Sulwald. Noch besser wird die Aussicht zwei Stunden später von der Sousegg, doch sind bis dorthin einige stotzige Höhenmeter zu schaffen, zum Auftakt in der Frische des Waldes. Auf der Alp Suls dann empfangen einen die vierbeinigen Luftseilbahngäste. Hängen vor der Hütte Glocken, Käsetücher und Milchkannen, kann man drinnen Alpkäse kaufen, für den Zmittag am Sousseewli, das den Zehn-Minuten-Abstecher wert ist. Die Sousegg im Anschluss fordert nochmals einige Schweissperlen, aber das Ziel ist jede Mühe wert. Das Seeli, das Schilthorn, die Lobhörner und – ja – die berühmten Drei sind da, dazu weit unten ein Tal von einzigartiger Schönheit, das Soustal. Steil ist der Weg bergab, und manchmal etwas luftig. Doch die Sicht aufs liebliche Hochtal wird immer besser, und unten kühlt der Sousbach die heiss gelaufenen Füsse. Das Wasser begleitet bis zur Alp Sousläger, wo der wilde und stotzige Wald zum Finale empfängt und nochmals Käse lockt. Spannend ist das Weglein durchs Meer an Bäumen, ab und zu erhascht man einen Blick in die Tiefe. Erst jetzt wird klar, wie abgeschieden das Soustal ist.
Zwischen den Tälern Nr. 1636
Gitschen — Muotathal • SZ

Zwischen den Tälern

Auf kurzem Weg geht es von der Bergstation Gitschen zur Lidernenhütte. Sie wurde 1944 durch die Sektion Mythen des SAC gebaut. Es bietet sich also gleich die Möglichkeit einer Stärkung für den Wandertag. Diese führt auf gleichbleibender Höhe in Richtung Alp Lidern mit imposanter Aussicht auf die gegenüberliegende Talseite. Der Blick schweift über die Gebirgskette vom Chlingenstock, Hängst über Lauchstock, Sisiger Spitz, Driangel zum Schwarzstock. Käseliebhaber kaufen auf der Alp feinen Alpkäse. Darauf folgt ein leichter Abstieg durch Schluchten über Stufen hinunter nach Höchi, inmitten eines wildromantischen Tals. Nach einem teilweise steilen Aufstieg durch bewachsenes Alpgebiet wird die Bergwanderung in Richtung Achslen fortgesetzt. Auf diesem Wegabschnitt wird es nie langweilig: offene Passagen, steile Tiefblicke, hügelige Landschaft und felsige Partien wechseln sich ab. In der einsamen Gegend ergeben sich oft Begegnungen mit Kühen, jedoch sind andere Wandernde auf diesem Abschnitt eher selten. In Achslen angekommen, nimmt man bei der Abzweigung den Weg links, welcher an den Alphütten Ahöreli, Riggis und Ebnet vorbeiführt. Beim Abstieg bietet sich ein Ausblick auf die Ortschaft Muotathal und das gleichnamige Bergtal. Der Unterschied liegt in der Schreibweise: das Dorf hat ein H im Wort «Tal», das Tal eben nicht. Über offenes Weidegelände und durch ruhige Waldabschnitte geht es weiter talwärts. Die wilde Schönheit des Helltobels zeigt sich beim zweifachen Überqueren des Bürgelibachs. Sprudelnd und gurgelnd fällt dieser über mehrere Stufen und Felsblöcke ins Tal hinunter. Unten angekommen führt der Weg über den offenen Talboden ins Dorf, durch das der Fluss Muota fliesst. Um den Hunger zu stillen, finden sich im Dorf nahe der Postautohaltestelle einige Möglichkeiten dazu.
Die Anziehungskraft des Leuenfalls Nr. 1621
Schwägalp — Weissbad • AI

Die Anziehungskraft des Leuenfalls

Imposant ist anzusehen, wie das Wasser des hohen Leuenfalls in die Tiefe stürzt. 2007 stellte der St. Galler Felix Lämmler einen Weltrekord auf, als er den Wasserfall in einem Kayak hinunterfuhr. Ganz schmerzfrei war es wohl nicht, da Lämmler die steile Wand im freien Fall hinuntersauste. Diese Wanderung führt von der Schwägalp zu eben diesem Wasserfall, der auch als Kraftort gilt. Der Wanderweg führt unter der Schwebebahn hindurch und leitet einen in Richtung Potersalp. Dabei führt er durch offenes Gelände. Rechts erheben sich die Felswände der nördlichen Säntiskette mit dem vorstehenden markanten Öhrli, den Kletterbergen der Altenalptürme und dem Schäfler. Auf den Gemeinschaftsalpen der Potersalp findet jährlich zur Alpzeit die «Potersalpstobede» statt, ein traditionelles Fest mit Tanz und Musik. Weiter geht es in Richtung Oberer Borstböhl und hinunter, vorbei am Schwizerälpli und Grossberndli, in den Wald. Ein ausgiebiger Waldabschnitt bringt die Wandernden nach Lehmen. Spannend ist, dass dieser Wegabschnitt zunächst über dem Leuenfall vorbeiführt und einen immer wieder kurze Blicke auf das hügelige Appenzellerland erhaschen lässt. Der Waldgasthof Lehmen bietet sich für eine gemütliche Pause mit Verpflegung an. Anschliessend wird endlich der Leuenfall besichtigt. 34 Meter stürzt das Wasser des Bernlibaches in die Tiefe und vereinigt sich kurz darauf mit dem Wissbach. Es gilt, einen kurzen Abstecher auf der linken Seite des Wanderwegs zu machen. Über den Wissbach gelangt man zum Berggasthaus Ahorn, ein weiterer Ort zum Einkehren. Nun geht es abwechslungsreich durch Wälder und offenes Gelände, durch Täler und über Hügel auf etwas Hartbelag in Richtung Weissbad. Dabei streift man vorerst nur einzelne Alphütten, bis das Gebiet nach und nach dichter besiedelt wird. Noch vor Weissbad präsentiert sich ein herrliches Panorama mit Aussicht auf den Hohen Kasten und den Kamor. Die Wanderung endet entweder bei der Halstestelle Appenzell, Sonnenhalb bei Rechböhl oder auch im Dorf Weissbad.
Imposante Seerenbachfälle Nr. 1622
Quinten — Amden, Lehni • SG

Imposante Seerenbachfälle

Den Startpunkt dieser Wanderung erreicht man, indem man als Erstes in einem kleinen Schiff von Murg übers Wasser des Walensees nach Quinten gleitet. Das Dorf ist sonst nur zu Fuss erreichbar und somit autofrei. Ungefähr drei Dutzend Einwohner zählt dieser Ort, der eingebettet zwischen Walensee und Churfirsten sogar etwas an skandinavische Fjorde erinnert. Durch seine Lage an der Sonnenseite weist Quinten aber auch ein südländisches Klima mit hoher Biodiversität auf. Dies ist ideal für den Rebbau. Nach einer knappen halben Stunde steigt der Wanderweg durch einen Mischwald in Richtung Fulenbach an. Zwischendurch lässt sich immer wieder einen Blick auf den tiefblauen Walensee erhaschen. Der Wanderweg ist in steiles Gelände gelegt und bei den heiklen Passagen – an einer Stelle sogar durch eine Galerie – gesichert. Die Wanderung wird dann auf leicht abfallendem Gelände fortgesetzt. Auf halbem Weg zu Betlis bietet sich die Gelegenheit zur Rast an einer schön gelegenen Feuerstelle. Gegen Seeren öffnet sich die Umgebung langsam und die Wandernden erreichen nach einem kleinen Aufstieg die Seerenbachfälle. Eindrücklich, wie das Wasser von einem der höchsten frei fallenden Wasserfälle der Welt stürzt. Alle drei Stufen des Wasserfalls messen zusammen nämlich fast 600 Meter. Auf dem weiteren Wegverlauf in Richtung Betlis lassen sich die Kaskaden noch besser beobachten. Nach dem Landgasthof Paradiesli gibt es einen erneuten Aufstieg über Schöpfsagg, an einem kleinen Stausee vorbei, zur Postautohaltestelle in der Kurve von Lehni.
Über die Fuorcla Grevasalvas ins Engadin Nr. 1786
Julier, La Veduta — Maloja, Capolago • GR

Über die Fuorcla Grevasalvas ins Engadin

Ihre Nachbarn gehören zu den bedeutendsten Bündner Pässen. Schon die Römer brachten über den Julier und den Septimer Waren über die Alpen. Im Mittelalter dann spielte sich hier der Handelsverkehr zu den Märkten Oberitaliens und ins Wirtschaftszentrum Mailand ab. Obere Strasse nannte man die Route, die Chur über Tiefencastel mit dem Engadin und dem Bergell verbindet. Zwischen den beiden Übergängen liegt ein dritter Pass – einer, von dem es nicht viel zu berichten gibt, ausser dass seine landschaftliche Schönheit eine Entdeckung wert ist. Die Rede ist von der 2687 Meter hohen Fuorcla Grevasalvas. Bis man sie erklommen hat, ist einiges an Einsatz nötig. Zwar startet man auf dem Julierpass auf gut 2200 Metern, doch der Weg über viel Geröll ist anstrengend. Perlen warten unterwegs einige. Der Leg Grevasalvas ist die erste. Frühmorgens spiegelt sich die Sonne in seinem tiefblauen Wasser, das Wollgras am Ufer wiegt sanft im Wind. Eine gute Stunde später auf der Passhöhe liegt sie dann vor einem, die Bilderbuchlandschaft mit den Oberengadiner Seen, dem vergletscherten Berninamassiv und den markigen Bergeller Zacken. Der weitere Weg ist lang und kräftezehrend. Im Abstieg nach Plaun Grand ist manch ein Geröllfeld zu queren, danach traversiert man zum zweiten Bergsee des Tages, dem Lägh dal Lunghin. Dieses Teilstück ist das anspruchsvollste. Erst gewinnt man durch ein weites Tal mit Mooren an Höhe, danach geht es auf schmaler und teils ausgesetzter Wegspur der Südflanke des Piz Grevasalvas entlang. Hat man sich am malerischen See sattgesehen, wartet der steile Direktabstieg nach Maloja Capolago. Immer dem jungen Inn entlang, der beim Pass Lunghin entspringt, Europas einziger Dreifachwasserscheide.
Die Alpen zum Greifen nah LU Nr. 1599
Hildisrieden — Rothenburg Dorf • LU

Die Alpen zum Greifen nah LU

Das Hinterland im Norden der Stadt Luzern ist eine unspektakuläre Landschaft, wie man sie im Schweizer Mittelland auch andernorts findet: Es gibt ausgedehnte Wiesengebiete mit vielen Obstbäumen, dazwischen grosse Waldflächen. Ungewöhnlich ist jedoch das Panorama: Die Gipfel der Voralpen und Hochalpen liegen hier nicht fern am Horizont, sondern zum Greifen nah. Wer die Gegend von Norden nach Süden durchstreift, hat daher immer wieder eine eindrückliche Szenerie vor Augen. Die Rigi und der Pilatus bilden die Eckpunkte, zwischen denen sich die Kette der Nidwaldner und Obwaldner Alpen entfaltet. Ausgangspunkt ist die Busstation Hildisrieden/Dorf. Vom Dorfrand geht es über offenes Gelände zum Weiler Ohmelinge. Nach einer schönen Waldpassage entdeckt man zwischen den Bäumen bereits den spitzen Kirchturm von Rain. Vom Gehöft Gundolinge an verläuft die Wanderung auf den nächsten 2,5 Kilometern auf mehrheitlich landwirtschaftlich genutzten, kaum befahrenen Strässchen. Just bei einem kleinen Naturjuwel geht die Route wieder auf einen Naturweg über: Die idyllische Weiherlandschaft im Tellewald bietet verschiedenen Amphibien und Insekten Lebensraum. Vor prachtvollem Alpenpanorama geht es nach Obmoos, wo man die Abzweigung nach Bärtiswil/Rothenburg ignoriert und stattdessen die eingeschlagene Marschrichtung nach Süden beibehält, ebenso wie bei der nächsten Wegverzweigung Chärns. Via Moos gelangt man durch Wohnquartiere zum alten Dorfkern der Luzerner Vorortsgemeinde Rothenburg und von dort über eine mehr als 300jährige gedeckte Holzbrücke zur Bahnstation Rothenburg Dorf.
Auf dem Roggi’s Trail GR Nr. 1595
Parsonz • GR

Auf dem Roggi’s Trail GR

Ausgangspunkt dieser Schneeschuhwanderung ist das malerische Dörfchen Parsonz, nahe Savognin mit gut 300 Einwohnerinnen und Einwohnern. Bis 1970 wurde im Dorf fast ausschliesslich die Sprache Surmeirisch gesprochen, eine regionale Mundart des Rätoromanischen. Der Wandel und die deutschsprachigen Zuzüger haben diesen lokalen Dialekt aber fast komplett verdrängt. Den Besuchern offeriert sich vom Dorf Parsonz, am Westhang des Tales Surses, die prachtvolle Aussicht auf den stolzen über 3000 Meter hohen Piz Mitgel. Dieser mächtige Gipfel begleitet die Wandernden dann auf dem grössten Teil der aussichtsreichen Tour. Von Parsonz aus führt der Trail zunächst bis zur südlichen Dorfgrenze. Mit Schneeschuhen führt der nächste Wegabschnitt bergauf in Richtung Piz Martegnas, durch verschneite Wälder, über Hügel und vorbei an vielen idyllischen Maiensässen. Die ruhige und besinnliche Schneeschuhwanderung flacht kurz vor der Hälfte der Strecke ab und es folgt ein entspannter Abschnitt auf offenem Weg Richtung Tigias Davains. Dort trifft man auf ein hübsches Bergbeizli namens Roggis Baizli, welches zum Verweilen einlädt und mit einem Ausblick auf die Berge Piz Mitgel, Piz Ela und Tinzerhorn belohnt. Der Rückweg hinunter ins Dorf Parsonz geleitet die Wandernden von nun an bergab in Richtung Cresta da Lei, über schneebedeckte und aussichtsreiche Alpwiesen und durch romantische kleine Wäldchen. Der ganze Weg ist eher offen und die Bergwelt lässt einen staunen. Die Schneeschuhtour findet am südlichen Dorfrand von Parsonz ihr Ende.
Von Burgen und Einsiedlergärten BL Nr. 1623
Arlesheim — Münchenstein, Dorf • BL

Von Burgen und Einsiedlergärten BL

Hoch über Münchenstein thront die Burg Reichenstein, ein massiver Befestigungsturm auf einem imposanten Felssporn. Hier wohnte im Hochmittelalter die Familie Reich, die sich um die Sicherheit des Bistums Basels und den Dom zu Arlesheim kümmerten, Ländereien bewirtschafteten und Steuern eintrieben. Heute ist die Burg nur noch zu speziellen Anlässen geöffnet. Trotzdem führt die schöne Wanderung von Münchenstein zur Burg und weiter nach Arlesheim auch tief in die mittelalterliche Vergangenheit der Gegend bei Basel. Steil führt der Weg vom Start der Wanderung beim Bahnhof Münchenstein hinauf, und dann auf schmalen Pfad durch den Wald, bis sich dieser plötzlich lichtet und der Schlossturm aus den Baumwipfeln ragt. Rasch ist man vor Ort, kann sich auf verschiedenen Picknickplätzen vertun und die Aussicht vom Vorplatz der Burg aus geniessen. Weiter geht es auf dem schmalen Pfad durchs Dickicht und der Weg führt durch das üppige Naturschutzgebiet Ermitage-Chilchholz. Die Wanderung von Münchenstein nach Arlesheim lohnt sich nämlich nicht nur für Geschichtsfans – auch Geologie- und Naturinteressierte kommen auf ihre Kosten. Der zweite Teil führt um das ruhige Tal, das von Bächen und Gletschern feingliedrig in die Landschaft gefräst wurde. Ein Höhenweg umrandet es, immer wieder geben die Bäume den Blick auf die weitläufige Landschaft frei. Zwei weitere Höhepunkte locken am Schluss der rund dreistündigen Wanderung: Der Wanderweg führt am 1785 eröffneten, grössten englischen Garten der Schweiz, dem Wildnisgarten der Ermitage vorbei. Wird die Wanderung in Richtung Dorf fortgesetzt, kommt man am prächtigen Dom, einem weiteren Wahrzeichen Arlesheims, vorbei
Durchs Ofenloch auf die Schwägalp AR Nr. 1626
Seebensäge — Schwägalp, Passhöhe • SG

Durchs Ofenloch auf die Schwägalp AR

«Heftiger, böser, schneller Fluss». Steht man im Ofenloch und wagt den Blick über die Felsen ins Quellgebiet des Necker, kann man sich die Bedeutung seines Namens lebhaft vorstellen. Necker leitet sich aus dem keltischen «nik» ab und heisst losstürmen. Und das kann er, der Necker, wenn Gewitter toben und der Regen prasselt. Im Ofenloch hat der Fluss eine gewaltige Schlucht geformt, durch die ein kühn angelegter und stellenweise exponierter Bergweg führt. Der Einstieg zur Wanderung ist perfekt zur Einstimmung. Im Direktanstieg erklimmt man die Alp Ellbogen durchs ruppige Rappenloch, die Nagefluhfelsen erfordern sicheres Gehen. Nach der Alp folgt man der Waldstrasse Richtung Horn und entdeckt bald die Bergwegmarkierung, die in die Schlucht leitet. Jetzt heisst es Acht geben. Schon nach wenigen Metern tut sich linkerhand der Abgrund auf, der Ausblick auf die Felswände und der Blick in die Tiefe ist gewaltig. Zuunterst in der Schlucht angelangt, wartet der Höhepunkt der Tour: Der junge Necker stürzt schäumend über die hundert Meter hohen Felsen, der Pfad führt unter dem Wasserfall durch. Der Ausstieg aus der Ofenloch-Schlucht ist nicht minder eindrücklich, und ein paar nervenkitzelnde Passagen später macht man sich an den Aufstieg zur Alp Neuwald. Wer denkt, das Abenteuer sei nun vorbei, irrt. Das Einzugsgebiet des Necker ist verzweigt, es gilt, zwei weitere Schluchten zu queren. Auf der Alp Horn erst ist durchatmen angesagt. Und die Aussicht geniessen: Der Blick auf die schroffe Nordseite des Alpsteins ist beeindruckend. Eine Waldstrasse und ein Pfad leiten im munteren Auf und Ab zur Schwägalp – durch ein Waldreservat, wo Auer- und Birkhuhn zu Hause sind.
Schneeschuhtraum auf Gitschenen UR Nr. 1598
Gitschenen • UR

Schneeschuhtraum auf Gitschenen UR

Der kurze, aber abwechslungsreiche Schneeschuhtrail führt durch Wald und offenes Gelände und ist besonders für Familien und Anfänger geeignet. Fein glitzert der frisch gefallene Schnee in der Morgensonne. Die Luft ist kalt und klar, kein Geräusch stört die Stille. Der Blick schweift vom Uri Rotstock zum Älpler, Maisander und Brisen. Was diese Bergnamen wohl bedeuten mögen? Die Vorfreude auf die bevorstehende Schneeschuhwanderung ist gross! Schritt für Schritt geht es vorwärts, durch die tief verschneite Winterlandschaft. Hier und dort queren Tierspuren den Trail, einmal ist es ein Hase, ein anderes Mal ein Reh. Es raschelt, Schnee fällt von den weissen Tannen, welche die Last fast nicht tragen können. Der mit 2.5 Kilometern recht kurze, dafür sehr abwechslungsreiche und in traumhafter Landschaft gelegene Schneeschuhtrail führt von der Seilbahn hoch zur Bergstation des Skilifts. Leicht abwärts geht es durch lichten Wald zur Vorderen Schrindi, immer den Markierungsstangen folgend. Von dort sind es nur wenige Meter bis zum Aussichtspunkt mit imposantem Tiefblick. Damit ist die Hälfte der Tour bereits geschafft. In einer Schlaufe geht es auf der Südseite des Bergkamms durch offenes Gelände wieder retour, stetig ansteigend zurück zum Skilift. Inzwischen hat dieser den Betrieb aufgenommen und es herrscht munteres Treiben in diesem kleinen Skigebiet. Was für ein Paradies für die Kinder aus Isenthal: Am Morgen die Schulbank drücken und am Nachmittag auf die Piste! Die Wartezeit auf die Luftseilbahn wird durch einen Trunk im Berggasthaus Gitschenen verkürzt (MI/DO Ruhetag). Und wem dies zu hektisch erscheint, bestellt einfach nochmals eine heisse Ovo, lehnt sich zurück und lässt die Sonne eine weitere halbe Stunde lang Gesicht und Herz erwärmen.
Freiburger und Waadtländer Voralpenland Nr. 1668
Châtel-St-Denis — Oron-la-Ville • VD

Freiburger und Waadtländer Voralpenland

Das Wanderwegnetz im Grenzgebiet der Kantone Waadt und Freiburg ist dünn, die Auswahl entsprechend klein. Gleichwohl lässt die vorliegende Route kaum Wünsche offen. Sie führt durch einsames Weideland und über aussichtsreiche Höhen. Allerdings gibt es zu Beginn längere Strecken auf Hartbelag und auch später einige Abschnitte auf Strässchen. Über sanft hügeliges Wiesland und durch stille Wälder geht es zunächst von Châtel-St-Denis nach La Rogivue; hier hat man den Strassenverkehr hinter sich. Das nahe Moorgebiet Les Mosses wartet mit zauberhaften Weihern und weiten Riedgrasflächen auf. Kurvenreich führt die Wanderroute danach am Weiler Le Jordil vorbei, senkt sich ins Tälchen der Mionne und steigt wieder hoch nach St-Martin. Bei Chesalles-sur-Oron breitet sich eine landschaftliche Szenerie aus, die wie ein Bühnenbild wirkt: Hinter dem etwas tiefer liegenden stattlichen Schloss Oron ziehen sich sanft gewellte Hügel mit Wäldern, Feldern und Dörfern bis an den Horizont. Dem Flüsschen Flon entlang gelangt man von Oron-le-Châtel nach Oron-la-Ville. Munter sprudelt das Wasser über Stock und Stein. Geschützte Plätzchen mit ruhigerer Strömung laden zur Rast und zum Planschen ein.
Frühlingstour durch den Pfynwald Nr. 1669
Sierre, Parc de Finges — Susten / Leuk Bahnhof • VS

Frühlingstour durch den Pfynwald

Der Pfynwald ist landesweit bekannt, weil er im Wallis die Grenze zwischen der deutschen und der französischen Sprache bildet. Er ist aber auch ein aussergewöhnlich schönes und vielseitiges Naturschutzgebiet. Das rund zehn Quadratkilometer grosse Reservat ist der grösste Föhrenwald Mitteleuropas und zählt zu den letzten wilden Flusslandschaften der Schweiz. Der erste Teil der Wanderung führt durch ein zauberhaftes Labyrinth von bewaldeten Anhöhen und kleinen, mit Schilf umgebenen Weihern. Zur Frühlingszeit hört man schon von Weitem unzählige Frösche quaken. Danach wird eine weitgehend flache Ebene durchquert, zunächst etwas erhöht auf einem Damm, vom Bauernbetrieb Pfyngut an dann auf einem Strässchen. Der Föhrenwald ist hier von grossen Weideflächen durchsetzt, welche die Sicht zu den umliegenden Berggipfeln freigeben. Schon bald wird der Föhrenwald dichter. Zwischen den Wipfeln sieht man immer wieder die Nordflanke des Illhorns. Der abschüssige Hang wird vom Illbach entwässert, einem der aktivsten Wildbäche der Schweiz. Mehrmals pro Jahr brechen hier grosse Murgänge aus. Auf einer Hängebrücke wird der Graben überquert. Der Abstieg Richtung Leuk/Susten führt nochmals durch schönen Föhrenwald.
Im Tal des Vedeggio nach Tesserete Nr. 1670
Isone, Paese — Tesserete, Stazione • TI

Im Tal des Vedeggio nach Tesserete

15 Kilometer lang, 2,4 Milliarden Franken teuer, für Geschwindigkeiten bis 250 Stundenkilometer gebaut – der Ceneri-Basistunnel vollendet den Bahnausbau am Gotthard und macht ab September 2020 die Reise ins Tessin zum Katzensprung. Über dem Ceneri-Basistunnel ist von Hochgeschwindigkeit nichts zu merken. Zwischen Isone und Tesserete, im Tal des Flüsschens Vedeggio, regieren Ruhe, Beschaulichkeit und urtümliche Natur. Ausgedehnte Buchenwälder, muntere Wasserfälle, einsame Alpen, und verspielte Pfade begleiten den Wanderer. Kaum zu glauben, dass unter den Schuhen Züge durch den neuen Tunnel eilen. Isone, schmuckes 380-Seelen-Dorf und Eliteschmiede der Armee, ist das Eingangsportal zur Tour. Auf dem Weg nach Gola di Lago laden die Alpe Muricce und die Alpe di Zalto zur Rast: Das Panorama vom Pizzo di Claro über den Camoghè bis zum Monte Tamaro ist ein Traum. Nach Gola di Lago rückt der Monte Bar ins Blickfeld. Seine Wälder wurden im 19. Jahrhundert gerodet, um die Öfen der Metallverarbeitung zu füttern. Auf «unserer» Talseite wächst es munter weiter, unzählige Birken wiegen im Wind. Das Rusticodörfchen Condra und das Convento Santa Maria, der Schweiz erstes Kapuzinerkloster, sind die letzten Höhepunkte.
Alpweiden zwischen Sihlsee und Zürichsee Nr. 1671
Willerzell, Bodenmattli — Lachen • SZ

Alpweiden zwischen Sihlsee und Zürichsee

Zwei Seen verbindet diese Wanderung im Kanton Schwyz. Der Hügelzug zwischen Einsiedeln und dem Obersee, dem östlichen Teil des Zürichsees, ist mehrheitlich bewaldet, doch die Wanderroute verläuft grösstenteils an baumfreier Kammlage oder dem Waldrand entlang. Die Sicht zu den Gipfeln der Schwyzer und Glarner Alpen ist deshalb kaum beeinträchtigt. «Der Weg ist Mühsal, das Ziel ist Glück»: Der Spruch steht auf einem Holzkreuz. Als Wanderer kann man nur bedingt beipflichten, denn in dieser Gegend ist auch der Weg Glück: Auf Kiessträsschen und Wiesenpfaden geht es von Willerzell zur Alp Summerig. Immer wieder geniesst man schöne Tiefblicke auf den Sihlsee. Nach und nach öffnet sich auch die Sicht nach Norden und Westen auf den Zürichsee. Ein letzter, etwas steilerer Hang führt zum höchsten Punkt der Wanderung: Das Stöcklichrüz ist eine grasbewachsene Anhöhe, die eine formidable Rundsicht bietet. Mehr als den halben Kanton Zürich kann man hier überblicken, auch den Säntis, die Alpenkette und den Jura sieht man. Der Abstieg beginnt zackig steil, doch schon bald wird das Gelände wieder deutlich sanfter. Über die Alp Diebishütten und am Bräggerhof vorüber steigt man nach Lachen ab.
St. Chrischona, der Basler Hausberg Nr. 1666
Riehen, Dorf — Riehen, Friedhof am Hörnli • BS

St. Chrischona, der Basler Hausberg

Der Kanton Basel-Stadt hat drei Gemeinden. Die Stadtgemeinde Basel und die beiden Landgemeinden Bettingen und Riehen. Letztere ist Ausgangspunkt dieser Wanderung. Dort befindet sich die Fondation Beyeler, wo man Meisterwerke der klassischen Moderne und der Gegenwart bestaunen kann und die immer einen Besuch wert ist. Durch noble Villen, wo Frösche in Teichen quaken, geht es zum Wenkenpark, einer englischen Anlage mit barocken Gebäuden und Gärten. Im Osten lockt das Cafe-Bistro in der Reithalle, im Westen ein erster Blick auf Basel. Auf dem Basler Hausberg angekommen bestaunt man die Kirche St. Chrischona. Der ehemalige Wallfahrtsort bietet einen weiten Ausblick ins Baselbiet. Der deutschen Grenze entlang geht es abwärts zum Hornfelsen, der auf deutschem Boden liegt. Hier erhält man einen grossartigen Blick auf Basel, samt Rheinhafen und Kraftwerk Birsfelden. Ein kurzer, steiler Abstieg führt zum Friedhof am Hörnli. Bevor es mit dem Bus nach Hause geht, lohnt sich ein Abstecher dorthin. Denn er lockt mit Skulpturausstellungen, mit denen die wunderschöne Parkanlage enttabuisiert werden soll: Sie soll nicht nur ein Ort für die Verstorbenen und ihren Hinterbliebenen sein, sondern auch ein öffentlicher (Kultur-)Raum.
Eiger und Wetterhorn im Blick BE Nr. 1620
Holenstein — Brandegg • BE

Eiger und Wetterhorn im Blick BE

Wer mit der neuen Gondelbahn nicht bis auf den Männlichen fährt, sondern schon bei der Mittelstation Holenstein aussteigt, sucht definitiv nicht den Pistenrummel, sondern Ruhe. «Eiger Trail» heisst unser Weg. Der Name passt, türmt sich doch die Eigernordwand mit ihren 1800 Metern Fels und Eis am nahen Horizont auf. Vielleicht befinden sich irgendwo dort oben gerade ein paar unentwegte Bergsteiger? Weil im Sommer das Eis wegschmilzt und der Fels bröckelt, wird die Eigerwand mehr und mehr im Winterhalbjahr bestiegen. Ein spektakulärer Anblick, wobei dieses Ungetüm eines Berges in den Morgenstunden auch die Sonne verdecken kann. Für einmal ist also Ausschlafen angesagt. Der Trail führt auch durch stimmungsvolle Waldpartien, in denen nur einzelne Sonnenstrahlen durch das verschneite Geäst leuchten. Auf den Lichtungen schweift der Blick wieder in die Ferne, zum Beispiel auch zum massigen Wetterhorn und zum schlanken Schreckhorn. Der Eiger Trail ist Wald- und Panoramaweg in einem. Bei der Station Holenstein geht man unter dem Gebäude durch zu einem kleinen Aussichtspunkt. Von dort führt der Trail hinunter zu den Alphütten von Rauft. Nach einigen Waldstücken und Lichtungen überquert er eine Piste und schlängelt sich an deren Rand hinunter bis Unterbrand. Hier leiten die Markierungen in den märchenhaften Itramenwald, wo es auf immer schmaleren Pfaden zwischen Stämmen und Sträuchern hindurchgeht und wo auch mal eine Ladung Schnee direkt auf eine Mütze hinunterstieben kann. Im Tälchen des Wärgischtalbachs führt der Trail über einen Holzsteg und wenig später hinaus auf die weite Lichtung der Brandegg mit der Haltestelle der Wengernalpbahn und dem Restaurant. Auf der sonnenwarmen Terrasse lässt sich wortwörtlich blendend verweilen, vielleicht mit dem Genuss der legendären Apfelküchlein, der Spezialität des Hauses.
Unterwegs beim ehemaligen Maiensäss Nr. 1594
Tgantieni — Lenzerheide/Lai, Post • GR

Unterwegs beim ehemaligen Maiensäss

Joachim Cantieni und Fidel Rischatsch-Bläsi gelten heute als «Gründer» des Ferienortes Lenzerheide. Im 19. Jahrhundert erbauten sie die ersten Hotels und öffneten so zunächst Kurgästen, dann allen Touristen Tür und Tor. Auch wenn der Name sehr deutsch klingt, liegt Lenzerheide im romanischen Sprachgebiet, eingebettet zwischen den markanten Piz Scalottas, Rothorn, Lenzerhorn und Piz Danis. Im Süden wandert der Blick von alleine in Richtung Albulatal. Diese prächtige Aussicht auf die landschaftsprägenden Berge und den zugefrorenen Heidsee kann man auf der gesamten Höhenwanderung geniessen. Am besten flaniert man zunächst durch das Dorfquartier Penasch seura mit seinen idyllischen Ferienhäusern. Dort befindet sich die Talstation der Sesselbahn, welche einen bequem zur Bergstation Tgantieni befördert, dem Ausgangspunkt der Wanderung. Nach einer kleinen Steigung hoch zum Berghotel Tgantieni führt der Winterwanderweg in nördlicher Richtung gegen Valbella. Anschliessend geht es durch eine wunderschön verschneite Berglandschaft. Mehrere Male kreuzt der Winterwanderweg die Skipisten und gibt so Einblick in rasante Abfahrten. Praktisch ebenen Weges geht es weiter in der Flanke von Piz Danis nach Spoina. Dort bietet sich den Wandernden die Möglichkeit, sich in in einem gemütlichen Bergbeizli bei einer Erfrischung zu stärken. Die Hälfte ist nun geschafft! Der Weg leitet einen dann leicht talwärts durch Wäldchen, vorbei am Sessellift Pedra Grossa. Im Zickzack gelangt man zurück ins Dorfzentrum.
Der Elefant im Tobel Nr. 1509
Stettbach — Zürich, Dolder • ZH

Der Elefant im Tobel

Der Elefantenbach führt durch ein steiles, wildes Tobel. Eines, das man kaum so nahe bei der Stadt Zürich erwarten würde. Baumstämme liegen quer über dem Bach, der Pfad ist schmal, führt bachabwärts, kurvig und über Brücklein. Und plötzlich entdeckt man ihn: Den Betonelefanten, der mitten im Bach Wasser aus seinem Rüssel spritzt. Dass der Elefantenbach seinen Namen wegen dieser Skulptur trägt, ist aber ein Trugschluss. Vielmehr wurde der Elefant 1898 vom Verschönerungsverein Zürich in Auftrag gegeben, weil der Bach damals bereits so hiess. So sollten die Zürcher animiert werden, nicht nur den Üetliberg zu als Ausflugsziel auszuwählen. Woher der Elefantenbach aber seinen Namen hat, ist bislang ungeklärt. Zum Elefantenbach führt eine schöne, rund zweieinhalbstündige Wanderung. Zügig geht es durch Stettbach in den Wald und bergauf in Richtung Restaurant und Aussichtspunkt Tobelhof und dann immer weiter bis zum Lorenchopf, einer grosszügigen Grillstelle. Mutige und Schwindelfreie können sich hier auf den Aussichtsturm wagen, der hoch über die Baumkronen ragt. Weiter geht es durchs imposante Stöckentobel. Nach rund einer weiteren halben Stunde kommt man zur Elefantenskulptur. Hier kann neben dem Elefanten nochmals gepicknickt werden. Eine Hütte, Tische und Grillstelle stehen bereit. Gleich nach dem Grillplatz wird das Wanderwegnetz kurz verlassen und rechts abgezweigt. Nach einem kleinen Anstieg ist der höher gelegene parallele Wanderweg wieder erreicht. Er führt zum Hotel Dolder. Hier verlässt man die Wildnis wieder und ist in kurzer Zeit bereits wieder mitten im städtischen Trubel.
Zum Gletschertor des Langgletschers Nr. 1724
Fafleralp • VS

Zum Gletschertor des Langgletschers

Die Lötschenlücke, dieses schmale Halbrund zwischen hohen Gipfeln, ganz zuoberst im Lötschental, zieht einen magisch an. Doch der Weg dahin über den Langgletscher ist lang und nur etwas für Alpinisten. Das Gletschertor des Langgletschers hingegen, auf zirka halbem Weg, lässt sich auf dem «Gletschererlebnisweg», einem Alpinwanderweg, erstaunlich leicht erwandern. Dieser beginnt beim Alpweiler Gletscherstafel auf der Fafleralp. Bis hierher fährt der Bus. Nach den letzten Alphütten quert der Weg die Lonza, die alle Wasser im Tal sammelt, und folgt ihr taleinwärts. Nach etwa einem Kilometer teilt sich der Weg, kommt aber kurz darauf wieder zusammen. Er steigt weiter an, der Lonza entlang, zur Schwemmebene Ganderre. Auf 1998 m ü.M. zweigt der Gletschererlebnisweg rechts ab und geht über in einen weiss-blau-weiss markierten Pfad, der über Stock und Stein führt. Von Weitem schon sieht man das Gletschertor, das aktuell auf 2200 m ü.M. liegt: Es besteht aus mehreren Öffnungen im Eis, aus denen Bäche quellen, und die bald zum reissenden Bergbach werden. Über eine Brücke quert man nun den Bach und steigt über Felsgestein zu einem seitlichen Hochtälchen auf, dem man bis zu einem Felsen folgt, wo der Weg zum Anungletscher und zur Lötschenlücke abzweigt. Der Gletschererlebnisweg aber zweigt nach links ab über eine Steilstufe und steigt zur Anenhütte an. Für den Rückweg zur Fafleralp wählt man die Variante über den Guggisee und bleibt somit langmöglichst über dem Talgrund. Kurz nach dem Alpweiler Guggistafel verläuft der Gletschererlebnisweg talwärts zum Indre Talbach, dem er bis zum Ausgangspunkt der Wanderung folgt.
Durch den Karst hinauf zum Fikenloch Nr. 1725
Melchsee-Frutt • OW

Durch den Karst hinauf zum Fikenloch

Mal verschwindet es, mal taucht es als Quelle irgendwo wieder auf. Das Wasser hat im Kalk nicht nur ein verzweigtes Höhlensystem hinterlassen, sondern auch oberirdisch seine Spuren in den Fels gezeichnet. Die Karstlandschaft, durch die diese Wanderung führt, ist ein faszinierendes Formenspiel aus Rillen, Dellen, Zacken und Kanten. Weil Regen- und Sickerwasser Kohlendioxid aufnimmt, greift es den Kalk an. Die Wanderung beginnt gemütlich an der Bergstation der Seilbahn von Melchsee-Frutt. Der Weg zur Tannalp führt unter dem Bonistockgrat durch und bietet schöne Ausblicke auf den Melch- und den Tannensee. Beim Berggasthaus Tannalp biegt man links Richtung Schaftal ab, passiert das Vogelbüel-Seeli, lässt dann die Route zum Jochpass rechts liegen, um der Fahrpiste zum Hengliboden weiter zu folgen. Bald zweigt rechts ein markierter Wanderweg ab. Er führt durch die Karrenfelder am Follenseeli vorbei zum Fikenloch am Kamm, der jäh ins Engelberger Tal abbricht. Unbedingt eine Taschenlampe mitnehmen, denn das Loch kann bis zum Höhlenbuch auf eigene Faust begangen werden. Beim Abstieg lohnt es sich, die Engstlenalp mit einzuschliessen. Auf gleichem Weg kehrt man zum Wegschild beim Vogelbüel zurück und biegt nach links ab in die Route über das Schaftal zur Engstlenalp. Am Engstlensee lässt sich auftanken. An einem Findling dort wurde so viel Energie gemessen wie an den Pyramiden von Gizeh. Ein Kraftort, oder wie es der britische Physiker und Alpinist John Tyndall im Sommer 1866 ausdrückte: «Einer der entzückendsten Orte der Alpen.» Zurück zur Tannalp geht es dann auf schönem Pfad unter der Spycherflüö hindurch.
Kontraste an den Diablerets Nr. 1726
Col du Sanetsch — Lac de Derborence • VS

Kontraste an den Diablerets

Karstlandschaften sind Urlandschaften, vor menschlichen Eingriffen weitgehend verschont. Schon bei der Anfahrt zum Sanetschpass erfasst der Blick eine weite Gesteinswüste. Doch beim Hineinwandern entdeckt man zwischen den kahlen Felskuppen artenreiche Biotope und im Gestein einen unermesslichen Formenschatz. Aus dem Lapiaz, französisch für Karst, hat die Mundart ein «Lapis de Zanfleuron» hervorgebracht. Vom Sanetschpass folgt man einem Karrenweg unter den Felsklippen des Sanetschhorns. Bald taucht linkerhand die Schwemmebene des Lachon, des Abflusses des Zanfleuron-Gletschers und dessen Gletschervorfeld, auf. Von hier aus steigt man über Karst zur Cabane de Prarochet auf, wo man das Gepäck schon einmal deponieren kann, ehe man sich den Abstecher zur Tour St-Martin gönnt, zur «Quille du Diable», zum Teufelskegel, wie der Felssolitär meist genannt wird. Dort offenbart sich der Blick auf die Trümmermassen des Bergsturzes von Derborence am spektakulärsten. Die Wanderung am anderen Tag von der Cabane de Prarochet nach Derborence ist Schwindelfreien vorbehalten. Die Wandermarkierung leitet einen von der Hütte hinunter zur Alp Miex. Bald darauf passiert man Poteu des Etales, die mit Leitern und Seilen versehene Schlüsselstelle. Nach der sehr steilen Schluchtpassage hält man sich rechts auf dem oberen Pfad, der zum Lac de Derborence führt.
Auf Tuchfühlung mit dem Aletschgletscher Nr. 1727
Stn. Eggishorn — Fiescheralp • VS

Auf Tuchfühlung mit dem Aletschgletscher

Die Gletscher schmelzen. Doch wer direkt vor dem Gletscherloch bei den Märjelenseen steht, merkt davon nur wenig. Imposant erhebt sich der Eisbogen über den Köpfen der Wanderer, in geheimnisvollem Blau schimmert das Eis im Gletscher drin, die Haut spürt die Kühle: Hier zu stehen und zu wissen, dass unsere Kindeskinder dies wohl nicht mehr erleben können, stimmt nachdenklich. Die Wanderung vom Eggishorn zu den Märjelenseen ist kein Geheimtipp. Sie zu unternehmen, lohnt sich aber. Von der Bergstation aus präsentiert sich einem der Gletscher eindrücklich. An den Seitenmoränen sieht man dessen ursprüng- liche Grösse noch gut. Wer einem kleinen Abstecher aufs Eggishorn nicht abgeneigt ist, sieht ihn gar in voller Länge. Mit Kindern dauert dies aber zu lange, weshalb diese Familienwanderung gleich hinunter zum idyllisch gelegenen Tällisee- lein führt. Von hier sieht man bereits die Märjelenseen. Der Abstieg zu ihnen ist einfach, und unten wartet auf die Hungrigen die Gletscherstube oder ein Picknickplätzchen zwischen Wollgras, Felsen und glasklarem Bergseewasser. Warum nicht die Badehose einpacken? Zum Aufwärmen wandert man hinunter zum Gletscherloch. Man muss auf lockere Steine achtgeben, die sich vom Rand lösen können. Danach geht es auf demselben Weg wieder zurück zur Gletscherstube, wo der breite, beleuchtete Tälligratstollen beginnt. Er ist einen Kilometer lang und versorgt die Südhanggemeinden im Aletschgebiet mit Trinkwasser. In einer Nische mitten im Tunnel findet sich ein Marienaltar. Der letzte Abschnitt zur Fiescheralp auf der ehemaligen Baustrasse zieht sich hin, doch das verschafft Zeit, die Eindrücke des Tages nachklingen zu lassen.
Nahe Bern den Aareschlaufen entlangwandern Nr. 1728
Worblaufen — Bern, Fährstrasse • BE

Nahe Bern den Aareschlaufen entlangwandern

Zwei Fähren, ein römisches Bäderhaus, zwei Gasthöfe und zum Schluss ein dunkler Tunnel: Auf dieser einfachen Familienwanderung kann fast nichts schiefgehen. Sie führt fast immer dem lauschigen Aareufer entlang. Der Start- und Zielpunkt sind von Bern aus mit dem Bus und dem Zug in zehn Minuten zu erreichen. Von Worblaufen aus erreicht man entlang der Aare das Restaurant Reichenbach. Hier setzt die Fähre über den Fluss, allerdings nicht jeden Tag. Vom gegenüber liegenden Ufer aus steigt es kurz an und geht gleich nach rechts Richtung Zehndermätteli. Der Weg folgt auf der Anhöhe wiederum der Aare. Eindrücklich, wenn man bedenkt, dass die Aare früher auf dieser Höhe geflossen ist, bevor sie sich über Jahrhunderte in den Moränenboden gefressen hat. Etwa in der Hälfte des Weges lohnt sich ein kleiner Abstecher nach links, um die Überreste eines römischen Bäderhauses zu besichtigen. Über einen schmalen Abstieg erreicht man das Restaurant Zehndermätteli, ein kleines Paradies mit Traktor und altem Fährboot auf dem Spielplatz, wo es feine, selbst gemachte Glace gibt. Zum zweiten Mal setzt man mit der Fähre über. Anstatt nach Bremgarten hinaufzugehen, wandert man weiter Richtung Wohlen und erreicht einen Fussgängertunnel, der das Abwasser eines Quartiers in die ARA leitet. Kein schöner Gedanke, aber merken tut man davon nichts. Der Tunnel gilt in Bern unter den Aareschwimmern als Geheimtipp, gewinnt man durch ihn in fünf Minuten rund 20 Minuten Flussschwimmen. Anschliessend führt eine Brücke zur Bushaltestelle.