Prix Rando

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Prix Rando

Der Wanderweg-Award: Auszeichnung für herausragende Wanderwegprojekte

Man könnte es auch die Oscars der Wanderwege nennen: Der Prix Rando zeichnet eine aussergewöhnliche Performance im Hinblick auf die Wanderweg-Infrastruktur aus. Dabei fällt der Scheinwerfer auf Wanderwegprojekte, die eine besonders hohe Qualität aufweisen.

Gipfelstürmer in Punkto Qualität

Die ausgezeichneten Projekte stehen punkto Qualität, Sorgfalt und Nachhaltigkeit ganz oben. Dabei können auch kleine Projekte gross rauskommen: Der Prix Rando berücksichtigt qualitätswirksame Massnahmen, die sowohl unter «klein, aber fein» laufen, als auch Grossprojekte mit breiter Ausstrahlung. 

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  • Preisverleihung

    Seit 2008 verleihen die Schweizer Wanderwege alle zwei Jahre den Prix Rando – mit Unterstützung durch das Bundesamt für Strassen (ASTRA). Der Prix Rando ist mit 20 000 Franken dotiert und geht jeweils an ein Projekt. Der Prix Rando Sonderpreis ist mit 15 000 Franken dotiert und wird an ein oder mehrere Projekte vergeben. Die nächste Prämierung findet im Herbst 2024 statt. 

Kontakt

Leandro Oetiker

Leandro Oetiker

  • Beratung Kantone: FR, GE, VD, NE, LU
  • Wanderweg-Fonds, Mobiliar Fonds Brücken und Stege, Prix Rando, Post-Förderpreis
  • Fachtagung und -exkursion
  • Kurs Bau und Unterhalt FR
+41 31 370 10 32

Gewinnerprojekte 2024

Am 19. September 2024 wurde im Rahmen des 2. Schweizer Wandergipfels der Prix Rando verliehen. Mit dem Award wird die Umsetzung aussergewöhnlicher Wanderwegprojekte gewürdigt. Den mit 20 000 Franken dotierten Hauptpreis gewann die Gemeinde Schattenhalb BE für die Wanderwegverlegung auf der Alp Grindel. Je ein Sonderpreis ging zudem an die Association du Sentier du Lac de la Gruyère und an den Verein Luzerner Wanderwege.


Hauptpreis: Tradition trifft Innovation auf der Alp Grindel BE

In den 1970er-Jahren wurden die bestehenden Wanderwege auf der Alp Grindel auf die damals neu gebauten Forststrassen verlegt, um den Aufwand für künftige Unterhaltsarbeiten tief zu halten. Fortan folgten die Gäste und die Einheimischen des Rychenbachtals einem eintönigen Wegverlauf und wanderten teilweise auf wenig attraktiven Teer- und Schotterstrassen.

Eine Notwendigkeit, diese Situation zu ändern, bestand nicht, umso mehr aber das Bedürfnis, den Wandergenuss im beliebten Ausflugsgebiet im Haslital zu erhöhen. Und so startete die Gemeinde Schattenhalb 2016 eine Qualitätsoffensive. Der dadurch neu geschaffene Rundweg von und nach Gschwantenmad verläuft auf historischen Pfaden, die ursprünglich von Alpleuten gebaut und genutzt wurden, um Vieh und Waren zu transportieren.

Dank des Projekts wurden insgesamt fast fünf Kilometer Wanderwege, darunter 1,7 Kilometer asphaltierte Strecken, von Strassen auf Wege mit natürlichem Untergrund verlegt. Die bestehenden Infrastrukturen wurden mit einer neuen Brücke sowie neuen Weidedurchgängen und Treppenstufen ergänzt. Dank des ehrenamtlichen Einsatzes der örtlichen Bevölkerung und der Verwendung lokaler Materialen konnten die Arbeiten rasch und unkompliziert umgesetzt werden.

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Gewinner Prix Rando 2024

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«Während der Rückverlegung auf die alten Alpwege kamen gut erhaltene Steinbodenplatten und Trockensteinmauern zum Vorschein, die wir mit wenig Aufwand freiräumen und danach erneut nutzen konnten.»

Peter Huber, Projektleiter
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Sonderpreis: Wegverlegung in Pont-la-Ville FR

Am nördlichen Ende des Greyerzersees liefen die Wandernden in der Vergangenheit auf einem Abschnitt von rund 500 Metern entlang der stark befahrenen Kantonsstrasse. Weder ein Trottoir noch eine Abtrennung zur kurvigen Fahrbahn existierten. Zusätzlich musste ein nicht beleuchteter Tunnel passiert werden.

Um die Gefahrenstelle zu eliminieren, beschloss die Association du Sentier du Lac de la Gruyère 2022, den Verlauf des Wanderwegs zu ändern.Und so wandert man in der Freiburger Gemeinde Pont-la-Ville seit der Wegverlegung nicht nur auf gemütlichen Naturpfaden, sondern auch über eine 110 Meter lange Hängebrücke, die sowohl Nervenkitzel als auch eine eindrückliche Aussicht bietet. Durch die Veränderung der Wegführung wurde nicht nur eine bestehende Konfliktstelle beseitigt und der Hartbelag auf dem Wanderwegnetz reduziert, sondern auch eine spannende Route entlang des Seeufers geschaffen, die das Wandererlebnis deutlich bereichert.

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«Wir wollten nicht nur die Sicherheit der Wandernden erhöhen, sondern gleichzeitig die Chance nutzen, ihnen ein spektakuläres Erlebnis zu bieten.»

Dominique Macheret, Vereinspräsident Association du Sentier du Lac de la Gruyère

Sonderpreis: Konfliktarme Wanderwege im Kanton Luzern

Der Verein Luzerner Wanderwege hat 2019 ein Projekt lanciert, um potenzielle Konflikt- und Gefahrenstellen für Wandernde auf dem kantonalen Wanderwegnetz zu identifizieren und zu beheben. Die Analyse fokussierte sich auf neuralgische Punkte, an denen Spannungen zwischen Wandernden und Mountainbike-Fahrenden entstehen können, und auf Orte, an denen die Sicherheit der Wandernden durch den motorisierten Verkehr gefährdet wird.

In einer weiteren Phase wurde ein konkreter Massnahmenplan zur Entschärfung der kritischen Zonen erstellt. Dieser wird nun nach und nach in die Tat umgesetzt. Die Prix-Rando-Jury begründet die Vergabe des Sonderpreises an die Luzerner Wanderwege mit der systematischen Vorgehensweise, die nachhaltige Lösungen für drängende Fragestellungen hervorgebracht hat.

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«Das proaktive Handeln und die vermittelnde Funktion der Luzerner Wanderwege kann auch anderen Kantonen als Vorbild dienen. Denn eine funktionierende Koexistenz verschiedener Nutzergruppen ist nicht nur für den Kanton Luzern zentral.»

Anita Schnyder, Jurymitglied und ASTRA-Fachexpertin

Projektgalerie

Applaus und Bühne frei für die Siegerprojekte des Prix Rando.

Gewinner 2024
  • Hauptpreis: neuer Rundweg auf historischen Pfaden im Haslital BE

    In den 1970er-Jahren wurden die Wanderwege auf der Alp Grindel auf neue Forststrassen verlegt, um den Aufwand für Unterhaltsarbeiten zu minimieren. Dies führte zu eintönigen Routen auf Teer- und Schotterstrassen.

    2016 startete die Gemeinde Schattenhalb eine Qualitätsoffensive und verlegte fast fünf Kilometer Wanderwege auf Pfade mit natürlichem Untergrund, die ursprünglich von Alpleuten gebaut und genutzt wurden. Bei den Arbeiten wurden gut erhaltene Steinplatten und Trockenmauern freigelegt und gleich für die Wege erneut genutzt. Die bestehenden Infrastrukturen wurden mit einer neuen Brücke sowie neuen Weidedurchgängen und Treppenstufen ergänzt. Dank des ehrenamtlichen Einsatzes der örtlichen Bevölkerung und der Verwendung lokaler Materialen konnten die Arbeiten rasch und unkompliziert umgesetzt werden.

Gewinner 2020
  • Hauptpreis: Neuer Fuss- und Wanderweg entlang der alten Lorze, Baar/Lorzenebene ZG

    Neu verbindet ein 330 Meter langer Kiesweg die Alte mit der Neuen Lorze und schliesst somit eine Lücke im Wanderwegnetz. Das Naherholungsgebiet konnte durch diese lang geplante Massnahme unter Berücksichtigung der Bedürfnisse verschiedenster Interessengruppen bedeutend aufgewertet werden.

    Bisher führte der Lorzen-Wanderweg in der Zuger Agglomeration über ein Trottoir entlang der vielbefahrenen Kantonsstrasse. Der Kanton Zug ermöglicht Wanderinnen und Wanderern so eine sichere und gemütliche Wanderung entlang alter Bäume und beschaulicher Weiher.

Gewinner 2018
  • Hauptreis: Charles Kuonen Hängebrücke

    Der Europaweg zwischen Grächen und Zermatt gilt als eine der schönsten 2-Tageswanderungen in den Alpen. Vor über 20 Jahren eröffneten die Gemeinden St. Niklaus, Grächen, Randa, Täsch und Zermatt den Europaweg. Allerdings musste die damalige Hängebrücke aufgrund von instabilem Gelände gesperrt werden. Für beinahe sieben Jahre bestand eine Umleitung über Randa, die einen Auf- und Abstieg von je 700 Höhenmetern bedeutete. Viele Touren wurden an dieser Stelle vorzeitig abgebrochen, was nicht zuletzt negative Folgen für zahlreiche touristische Betriebe hatte.

    Mit dem Bau der 494 Meter langen Hängebrücke wurde die einstige Wegverbindung wiederhergestellt und der Weg erhielt seine ursprüngliche Attraktivität zurück.

    Vorbildlich zeigt sich die überarbeitete Lageplanung, die unter anderem die Jury dazu bewogen hat, das Projekt für den Prix Rando zu nominieren. Die Brücke wurde verlängert und um 70 Meter höhenversetzt, um erneuten Beschädigungen durch Rutschungen am Grabengufer langfristig entgegenzuwirken.

    www.europaweg.ch
    www.randa.ch/haengebruecke

Gewinner 2016
  • Hauptpreis: Rekonstruktion des Wanderwegs Cordonico-Ronco di Bosco

    Der Wanderweg zwischen Cordonico und Ronco di Bosco in der Tessiner Gemeinde Minusio wurde auf einer Länge von über 1 Kilometer komplett rekonstruiert. Dabei haben die Verantwortlichen darauf geachtet, traditionelle Baumerkmale wie Trockensteinmauern zu erhalten und bestehendes Material aus dem ursprünglichen Weg wiederzuverwerten.

    Auch die Verwendung von lokalen Materialien wie Stein und Holz für Trittstufen und Treppen ist besonders und macht den Weg hoch über dem Lago Maggiore zu einem attraktiven Wanderziel. Ausserdem konnte so während des Baus auf die Nutzung von Helikoptern verzichtet werden. Dies ist insbesondere aus Sicht des Umweltschutzes sehr begrüssenswert.

    Die Verwendung von lokalen Materialen ist es denn auch, die die Jury dazu bewogen hat, dem Projekt den Prix Rando 2016 zu verleihen. Ausserdem bewahrt der Weg gemäss Juryurteil trotz der Rekonstruktion seinen historischen Charakter.

Gewinner 2014
Gewinner 2012
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MoDiMiDoFrSaSo
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