Beim kleinen Bergrestaurant auf Heidbodme könnte man schon mal hängen bleiben. Zu schön ist die Aussicht auf das Saastaler Bergpanorama, zu gemütlich die Terrasse und zu entspannend die Ruhe über dem Furggtälli. Die lange Wanderung duldet jedoch keinen allzu späten Aufbruch.
Hoch in der Flanke zieht sich der Bergwanderweg hinein in das karge Furggtälli. An steilen Passagen sind hin und wieder Seilgeländer angebracht. Je weiter man in das Tal dringt, desto steiniger wird es. Beim Antronapass wandert man über ausgedehnte Felsplatten. Entlang der schweizerisch-italienischen Landesgrenze steigt der Weg in die Höhe, bevor er mit einem Abstecher nach Italien um das Jazzihorn herum zur Jazzilücke führt. Diese Strecke führt exponiert durch eine sehr steile Felsflanke. Sie ist zwar gut mit Halteseilen ausgerüstet, trotzdem braucht es hier unbedingt Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Mit etwas Glück segelt gerade ein Adler um die Felsen. Der Tiefblick geht zum Lago di Cingino. Die Bruchstein-Staumauer des Sees ist bekannt für die Steinböcke, die an der Staumauer herumklettern und Salz lecken.
Hinter der Jazzilücke betritt man das Ofental und damit wieder eine neue Welt mit eindrücklichen Bergen und Gletschern. Zuerst durch steinige Hänge, dann durch den wunderschönen Talboden mit rauschenden Bächen führt der Weg zum Mattmark-Stausee. Während des Baus des Damms brach 1965 ein Teil des Allalingletschers ab. 500 000 Kubikmeter Eis verschütteten die Baracken der Bauarbeiter. 88 Menschen, mehrheitlich italienische Gastarbeiter, kamen ums Leben. Kein anderer Stausee in der Schweiz forderte so viele Menschenopfer.
Information
Erreichbar ist Saas-Almagell, Dorfplatz mit dem Postauto ab Bahnhof Visp via Saas-Grund (umsteigen). Mit dem ersten Sessellift bis Furggstalden, 10 Min. zu Fuss zum zweiten Sessellift und mit diesem bis Heidbodme. Postauto ab Mattmark via Saas-Grund zurück nach Visp.
Hotels und Restaurants in Saas-Almagell.
Wanderung Nr. 1815
Publiziert 2021 ‒
Präsentiert von Schweizer Wanderwege
Fredy Joss