Auf der Postautofahrt von Entlebuch nach Gfellen liegt Finsterwald am Weg. Hier wurde einst nach Öl gebohrt. Gefunden hat man Erdgas. Von 1985 bis 1994 wurden bescheidene Mengen gefördert. Heute liegt der Traum von einer Erdölnation in rund 5000 Meter Tiefe begraben und das Postauto fährt mitten durch die Unesco-Biosphäre und den Regionalen Naturpark Entlebuch. Der Anfang des Weges ab Gfellen führt gleich ein wenig in die Höhe nach Oberbrüedermättli und wieder wenig abwärts zur Hauptstrasse. Dies scheint ein Umweg zu sein, aber der Strasse zu folgen, ist keine gute Idee, denn an schönen Tagen sind hier viele Autos und Motorräder unterwegs über den Glaubenbergpass. Ein kurzes Stück Strasse folgt dann trotzdem, aber danach geht es definitiv raus in die Natur. Ob der weitläufigen Alp- und Moorlandschaften versteht man bald, dass sich der Naturpark den Kosenamen «Wilder Westen von Luzern» zugelegt hat. Gemächlich steigt der Wanderweg aufwärts durch das Tal der Grossen Entle, bis man irgendwann auf der Wasserfallenegg zwischen Schafmatt und Fürstein steht. Der Pass ist der höchste Punkt dieser Wanderung und markiert fast haargenau die Hälfte der Wanderstrecke. Wunderbar ist der Blick zurück, verlockend die Sicht nach vorne. Weiter wandert man, nun bergab durchs Tal des Grönbachs und mit Blick bis zu den Berner Alpen, von Alp zu Alp zu Alprestaurant bei Stäldeli. Wer noch mag, kann beim Seebenbach unten die Wasserfälle des Chessilochs bewundern. Das Schauspiel kostet zehn zusätzliche Wanderminuten. Es lohnt sich, bis ins Zentrum von Flühli weiterzuwandern. Umgeben von Restaurant, Bäckerei und Dorfladen hofft man fast, dass das nächste Postauto noch eine Weile auf sich warten lässt.