Liebe Wanderinnen, liebe Wanderer
«Mein» Toggenburg war hüglig, lag weit weg von den sieben Churfirsten und ging nicht hoch hinaus. Jedenfalls nicht von der Topografie her: Der höchste Punkt meiner Wanderreportage bei Jonschwil war das Ausflugsrestaurant Wildberg auf knapp 800 m ü.M. Doch historisch gesehen war die Tour ein Höhenflug. Ich war fasziniert, welch eindrückliche Geschichte hinter einem unscheinbaren Gebäude beim Süsack-Wald steckt: Hier wurde im Zweiten Weltkrieg ein Landesverräter hingerichtet, was Jahrzehnte später schweizweit eine heftige Debatte auslöste.
Das Toggenburg ist also nicht nur bergig – aber auch. In dieser Ausgabe entführen wir Sie deshalb auf den Chäserrugg, einen der sieben Churfirsten, und auf den Speer, Europas höchsten Nagelfluhberg. Schliesslich erzählen wir Ihnen von den «Sherpas vom Zwinglipass»: Einmal im Jahr versammeln sich über hundert Freiwillige, um die dortige Hütte zu Fuss mit allem Nötigen zu versorgen – so ersparen sie dem Hüttenbudget und der Umwelt einen Helikopterflug.
Nicht zuletzt soll auch das Kulinarische gewürdigt werden: Das Toggenburg ist eine Käsehochburg. Wir haben deshalb zwei Käsetüftlern über die Schultern und ins Kessi geschaut. Den Text über Willi Schmid und seinen weitherum bekannten Blaukäse finden Sie in diesem Magazin. Den Beitrag über seinen Berufskollegen Köbi Knaus und seinen Bloderchäs lesen Sie in unserem Onlinemagazin auf www.das-wandern.ch, zu dem Sie als Abonnentin und Abonnent freien Zugang haben.
Nach der Lektüre unserer Reportagen sind Sie also bestens gerüstet für einen Ausflug ins Toggenburg – ob in die Berge oder ins Tal bleibt Ihnen überlassen. Viel Vergnügen.
Ihr Rémy Kappeler
