Anruf bei Olivia Grimm, Bereichsleiterin Infrastruktur Schweizer Wanderwege
«Das Schweizer Wanderwegnetz ist mit über 65 000 Kilometern schon riesig, und Wanderwege gibt es quasi vor jeder Haustür. Deshalb setzen wir eher auf Qualität als auf Quantität. Damit ein Weg überhaupt ins Netz aufgenommen wird, muss er viele Qualitätskriterien erfüllen. Er sollte zum Beispiel abwechslungsreich sein, wenig Hartbelag haben und mit anderen Interessen wie Naturschutz oder Forstwirtschaft abgestimmt sein. Und er muss ans bestehende Netz angeschlossen werden können.
Je dichter das Wanderwegnetz, desto schwieriger ist die Signalisation. Ausserdem bedeuten mehr Wege mehr Unterhalt und damit auch mehr Ressourcen, die bereitgestellt werden müssen.
Manchmal werden Wanderwege verlegt – meistens, um die Qualität zu verbessern. Zum Beispiel werden Wege vom Strassenrand entfernt und als naturnahe Wege neugestaltet. Verlegungen können auch aus Sicherheitsgründen stattfinden, etwa wegen Herdenschutz, Mutterkuhhaltung oder Naturgefahren. Und ja, manchmal werden Wege auch stillgelegt, wenn sie den Qualitätsansprüchen nicht mehr genügen.
Im Grossen und Ganzen wollen wir nicht unbedingt neue Wanderwege bauen, sondern das bestehende Netz verbessern und dazu ermuntern, es voll auszukosten. Dafür gibt es zum Beispiel die über 1000 Wandervorschläge auf der Website der Schweizer Wanderwege. Jede Woche kommt ein neuer Vorschlag hinzu.»